Wenn der 1. FC Köln II am Samstag (14 Uhr) im Franz-Kremer-Stadion auf Rot-Weiss Essen trifft, dann können sich die Zuschauer eigentlich auf ein Spektakel einstellen. Denn beide Mannschaften stellen die mit Abstand gefährlichsten Offensivreihen der Liga. Tabellenführer RWE erzielte bis dato 28 Tore, die Kölner sogar 29. Florian Dietz führt mit zehn Treffern die Torjägerliste an.
Auffällig allerdings: Während Essen mit neun Gegentoren auch in dieser Bilanz zur Liga-Spitze gehört, haben die Kölner als Tabellensechster bereits 17 Gegentreffer kassiert - und damit genau so viel wie die Sportfreunde Lotte als Tabellen-17.
Für Kölns Trainer Mark Zimmermann kommt das nicht von ungefähr: "Wir haben noch nicht die Stabilität in Umschaltmomenten. Deshalb sind wir auch gezwungen, viel offensiv zu machen." Die Problematik im Umschaltspiel zeigte sich beispielsweise auch in der Vorwoche beim 6:2-Sieg in Ahlen, als Rot-Weiss jedoch nach vier Minuten durch einen Konter in Führung ging.
Von der individuellen Klasse stellt Rot-Weiss Essen das Nonplusultra in dieser Klasse dar.
Mark Zimmermann
Gegen Essen erwartet der 47-Jährige allerdings ein anderes Spiel als zuletzt. "Wir werden sicher weniger den Ball haben als zuletzt", verweist Zimmermann auf die Qualitäten des Spitzenreiters - und hebt diese noch einmal deutlich hervor: "Von der individuellen Klasse stellt Rot-Weiss Essen das Nonplusultra in dieser Klasse dar."
Tabelle spielt für Zimmermann keine Rolle
Die Kölner haben sich im oberen Tabellendrittel festgesetzt. Ein Erfolg gegen RWE sowie im Nachholspiel gegen den SV Rödinghausen in der nächsten Woche, könnte die Zimmermann-Truppe auch noch weiter nach vorne beordern. Die Kölner ein Aufstiegskandidat? Der Trainer will derzeit nichts davon wissen. "Die Tabelle spielt für den Moment keine Rolle. Wir haben Oktober, für uns steht die Leistung im Vordergrund", betont Zimmermann, der zu den RWE-Verantwortlichen um Trainer Christian Neidhart und Sportchef Jörn Nowak ein gutes Verhältnis pflegt.
Der gebürtige Thüringer freut sich aber deshalb nicht nur auf das Wiedersehen mit seinen beiden alten Bekannten. "Ich freue mich auch auf die Spieler. Unterm Strich führt an Essen kein Weg vorbei und es muss für meine Mannschaft auch der Anspruch sein, sich mit den individuell besten Spielern zu messen. In der Vergangenheit gelang das dem "Effzeh" ganz gut: Gegen Ende der vergangenen Spielzeit fügten die Kölner RWE Ende Mai eine ganz schmerzhafte 1:2-Pleite bei.